XMPP

XMPP ist ein freies Messenger-Protokoll. Dies kann zum Beispiel mittels einer App wie Conversations auf Android, oder ChatSecure auf iOS verwendet werden.

Nun fragst Du Dich sicher, warum gerade diese Applikationen nun ein Ersatz sein sollen, und welche tollen blinkenden Features Dich überzeugen könnten, darauf zu wechseln.

Dezentral

Es gibt keinen großen Konzern, der das XMPP-Netzwerk kontrolliert. XMPP-Adressen sehen aus wie E-Mail-Adressen und beinhalten den Namen des Benutzers, sowie des jeweiligen Servers.

Beispiel: benutzer@server.de.

Befindet sich mein Benutzerkonto also auf einem anderen Server als das eines Freundes, kann mein Server anhand der Adresse erkennen, mit welchem Server er sprechen muss, um eine Nachricht an besagten Freund zu leiten.

Aber wer kontrolliert den Server, wenn nicht ein Konzern? – Im Prinzip kann jeder einen eigenen Server aufsetzen, die Software dafür ist kostenlos erhältlich. Will man den Server nicht daheim stehen haben und vielleicht noch eine Domain dazu, kostet das natürlich etwas Geld; aber das sind überschaubare Summen. Ist man nicht in der Lage einen solchen Server zu bezahlen/aufzusetzen, kann man sich mit Freunden zusammentun und das als gemeinschaftliches Projekt umsetzen.

Open Source

Der Quellcode der Software ist, ebenso wie die Spezifikation des Protokolls, frei zugänglich. Es kann also jeder nachschauen, ob die Software irgendetwas macht, was man nicht will, wie zum Beispiel Daten an Dritte senden, ohne danach gefragt zu werden.

Eben dies kann man bei Software, deren Quellcode nicht zugänglich ist, nicht sicherstellen.

Doch selbst wenn der Quellcode des Clients und des Servers frei zugänglich ist, heißt das noch lange nicht, dass man auch weiß, was auf dem Server, mit dem man sich verbindet, schlussendlich geschieht. Denn es gibt tatsächlich einige Messenger, bei denen zwar die Quellcodes eingesehen werden können, doch der Netzwerkdienst an sich ist unfrei: es kann nicht jeder einen Server betreiben und in das Chatnetzwerk einbinden.

Ende-zu-Ende verschlüsselt

XMPP bietet über verschiedene Erweiterungen eine sogenanntes Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Das heißt, mein Gerät und das eines Freundes tauschen miteinander über ein bestimmtes Verfahren (z.B. OMEMO) Schlüssel aus, die genutzt werden, um unsere Kommunikation zu verschlüsseln.

Der Server dient also lediglich dem Transport und kann die Kommunikation an sich nicht lesen, da sogenannte asymmetrische Verschlüsselungsverfahren verwendet werden.

Fazit

Man sieht also, die Gründe für die Verwendung eines solchen Systems sind in erster datenschutzrechtlicher Natur und begründen sich in einem gesunden Misstrauen gegenüber Konzernen und Staaten. Denn dass man diesen nicht vertrauen kann, haben sie oft genug unter Beweis gestellt.

Zentralisierte Dienste erleichtern die Kontrolle von Menschen und deren Nutzung bedeutet selbstverschuldete Unmündigkeit: